Heute schaut man als erstes mal in Wikipedia nach, was da so zu einem Begriff steht. Interessanterweise fand ich zum Begriff „Manieren“ sehr wenig bis nichts. Das mag natürlich auch an meiner Suche liegen. Da stand Manieren kommt vom Lateinischen manus = die Hand und dahinter verbirgt sich eigentlich die Frage: „die Art und Weise, wie etwas gehandhabt wird“.
Das Thema „Manieren“ habe ich vor vielen Jahren einer Gruppe von Studenten als Präsentationsthema vorgeschlagen und bin davon ausgegangen, das nimmt sowieso keiner. Ganz im Gegenteil. Es war das Thema, auf das die meisten (damals so um die 24 – 27 Jahre alt) angesprungen sind und nach einem Vortrag am Interessiertesten mitdiskutiert haben.
Ich bin noch in einer Zeit groß geworden, in der es hieß: den Kindern gute Manieren beibringen!!! Und das haben wir als Kinder gehasst, weil es immer damit verbunden war, auf Fehler hingewiesen und zurechtgewiesen zu werden.
Vor vielen Jahren habe ich das Buch von Asfa-Wossen Asserate „Manieren“ gelesen. In der Ankündigung des Buches heißt es:
»Wundervoll zeigt uns der afrikanische Prinz mit einem wahrhaft proustischen Blick auch die komischen Seiten aller Umgangsformen.«
Die europäischen Sitten in ihrer deutschen Spielart sagen mehr über uns, als wir gemeinhin glauben. Über die Zähigkeit der Manieren kann man sich wundern, ärgern oder freuen. Doch lohnt es sich, intelligent mit ihnen umzugehen. Die ungeschriebenen und doch so wichtigen Regeln unseres Zusammenlebens fasst er indes genau ins Auge. Und so tritt viel zutage, was uns nachdenklich macht. »Der beste Kenner eines Landes und seiner Gesellschaft«, schrieb einst der große Soziologe Georg Simmel, »ist der Fremde, der bleibt.« Asserate, ein äthiopischer Prinz, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, ist ein solcher Fremder.
Dabei ist es ein so schönes Wort: Manieren – es gibt natürlich auch noch das „Maniriert“.
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