In der DenkBar am 20. September führte die Diskussionen über Freiheit natürlich an diesem „Friday for Future“ natürlich auf das Thema Bildung. Wohin bewegt sich eine Gesellschaft, die das Lernen in der Schule auf Wissen und fachliche Kompetenzen beschränkt. Hält uns Schule klein und passt die Menschen in normgerechte Bürger ein? Was braucht Gesellschaft und Zukunft an Bildung?
Im humanistischen Sinne wurde Bildung umfassender verstanden als wir es heute in unseren sogenannten „Bildungseinrichtungen“ wie Schule, Hochschule, Universitäten erleben. Versteckt hinter neuen Begriffen werden maßgeschneiderte Menschen herangezogen – nicht herangebildet – die mit den oberflächlichen Reden, Sprüchen und Denkstrukturen selbst unserer Politiker und gesellschaftlichen Führungspersonen akzeptierend und schlussendlich unkritisch umgehen. Vernetztes Denken, Zusammenhänge und Abhängigkeiten erkennen und daraus Erkenntnisse ziehen zu können ist nicht mehr gefragt. Den Jugendlichen wird abgesprochen, sich kritisch mit ihrer zu erwartenden Zukunft umzugehen. Sie sollen dieses Denken den sogenannten Experten überlassen, weil sie ja noch nicht das Wissen haben. Was ist das Wissen der Experten wert, wenn sie keine Schlüsse ziehen können. Kleinteilige und mutlose Entscheidungen und Gesetze werden verabschiedet und damit Augenwischerei betrieben. Halten wir den Entscheidern zugute, dass sie selbst nicht über das Vernetzte Denken verfügen, um Schlüsse aus ihrem Handeln und die Konsequenzen aus ihren Entscheidungen ziehen zu können. Kleingeistig stützt sich das Denken auf Wissen – das möglicherweise sogar schon veraltet ist und nicht mehr in unsere Lebenswelten passt.
Bildung soll den Menschen befähigen, Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln und wahre Erkenntnisse zu gewinnen. Im weiteren Sinn bezeichnet Bildung die Entwicklung eines Menschen hinsichtlich seiner Persönlichkeit – zu einem „Menschsein“, das weitgehend den geistigen, sozialen und kulturellen Merkmalen entspricht, die jeweils in der Gesellschaft als Ideal des voll entwickelten Menschen gelten können. Ein Beispiel hierfür ist das Streben nach dem Humboldtschen Bildungsideal. Ein Merkmal von Bildung, das nahezu allen modernen Bildungstheorien entnehmbar ist, lässt sich umschreiben als das reflektierte Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt.