Aus Anlass des 80. Geburtstags zeigt die Fondation Beyeler eine Werkschau des Malers, Grafikers und Bildhauers Georg Baselitz. Die Retrospektive auf sein Werk ist chronologisch geordnet und zeigt damit sehr eindrucksvoll die Entwicklung von seinen ersten eher brutal und klumpenförmig anmutenden Körperteilen (überwiegend Füßen) hin zu seinen lichten und leichten Werken der Serie „Avignon ade“, die zum Teil auf der Biennale 2015 in Venedig und zum Teil auch das erste Mal hier öffentlich gezeigt werden.
Eindrucksvoll die Selbstdarstellungen von sich und seiner Frau Elke in Bild und Skulptur, ausdrucksstark die grob gearbeiteten Köpfe der Trümmerfrauen.
Und dann stand ich vor den Orangenessern. Ein Blick und sofort wurde mir das Zitat deutlich: Basquiat. Unverkennbar mit seinen Rasterlocken und der Ähnlichkeit mit dessen Selbstporträts. Das Spiel mit den Farbflächen, den Kontrasten und natürlich der Verkehrung des Blicks.
Während der Biennale 2015 in Venedig stand ich vor seinen neuen Werken und fühlte mich von der Wucht des Remix erschlagen und auch ein Stück enttäuscht. Hier in der Fondation Beyeler eine ganz andere Wirkung: auf einmal werden diese raumhohen Bilder leicht und licht. Die Farbe brennt geradezu auf den leichten und schwebenden Körpern.
Georg Baselitz in der Fondation Beyeler noch bis 29. April 2018