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Egal, ob es vor vielen Jahrhunderten die Wachstäfelchen, die Ton- und Schiefertafeln, das Kerbholz, die Knotenschnüre, Pergamente und Papiere waren, der häufigste Gebrauch der Materialien diente für das Aufschreiben, Registrieren von Mengen und Preisen. Wir kennen es noch von Sprichwörtern: Wer etwas auf dem Kerbholz hatte, der hatte anschreiben lassen und schuldete etwas.

So hat es sich eigentlich über alle Zeiten gehalten. Und etwas mit der Hand aufschreiben, konnte man überall, benötigt dafür lediglich den Griffel, einen Stift, Tinte und Feder, für das Kerbholz ein Messer, heute dann eher den Kugelschreiber. Also Instrumente, die man schnell zur Hand hatte und sofort benutzen konnte.

Über das Schreiben mit der Hand zu philosophieren und es heute schon als alte Kulturtechnik zu bezeichnen, behalte ich mir für einen anderen Zeitpunkt auf. Von meinen Reisen bringe ich immer wieder Bilder mit, die ich auf Wochenmärkten, Jahrmärkten und bei Straßenhändlern sammle. Eine kleine Auswahl habe ich hier zusammengestellt, aufgenommen in Südtirol und Griechenland, was man alleine schon an der Typologie erkennt. Gemeinsam ist ihnen zumindest die Auszeichnung der Preise in Euro. Aber auch die Art des Aufschreibens, die Form der Buchstaben und das verwendeten Schreibmaterialien: ein Stück Pappkarton auf dem Sentonia (Bettlaken) für 2 Euro angeboten werden, das Wort Melitzana (Auberginen), für die kleine Tafel zu lang, einfach auf zwei Zeilen aufgeteilt, oder für die Kunden gleich mehrsprachig aufgeschrieben. Und alles zeigt die Dynamik der Hand.

Heute Mitbringsel von der Reise, auch in den heimischen Gefilden finden wir Handgeschriebenes wie zum Beispiel das aktuelle Angebot auf der Tafel eines Restaurants. Und jedes hat seine eigene Wahrnehmung und Wirkung.

Im Frühjahr 2018 werden wir uns in einem Workshop diesen Typologien mit ihren Besonderheiten widmen, mit ihnen spielen und gestalten.