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Mein Tagebuch erzählt

Samstag- Sonntag, 02. – 03. Mai 2020

Workshop mit  Benno Kotterba

Seit der Antike, wahrscheinlich schon seit die Menschen schreiben können, haben sie sich wichtige Dinge aufgeschrieben. Man weiß, dass schon im sechsten Jahrhundert vor Christus die Assyrer auf Tontafeln Notizen gemacht haben: Marktpreise, Wasserstände, Wetterverhältnisse und Ähnliches. Es existieren Berichte von Herrschern, griechischen Feldherren, römischen Kaisern. Aufzeichnungen von Träumen und deren Deutung gehen schon hinein in Berichte die Vorreiter des Tagebuchs, allerdings enthalten sie noch keine persönlichen Erlebnisse und Gedanken. Erst mit der Renaissance beginnen die Menschen mit dem wachsenden Ich-Bewusstsein und ihres selbstbewussten Heraustretens aus der Anonymität ihre Meinungen und Darstellungen von Erlebnissen aufzuschreiben. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die zunehmende Verbreitung von Papier.

Eigene Eindrücke verarbeiten und die Gedanken aufschreiben wird immer mehr zum Beweggrund persönliche Situationen festzuhalten und zu verarbeiten. Heute gipfelt es in den minütlichen Mitteilungen in Facebook, persönlichen Bildern in Instagram, Kurzmitteilungen in Twitter, Nachrichten in Whatsapp. Das wohlgehütete Tagebuch mit den persönlichen Geheimnissen ist zur öffentlichen Nachrichtenplattform von wichtigen und unwichtigen Ereignissen, Selbstdarstellungen und Banalitäten geworden.

In diesem Workshop werden wir eigene Tagebücher entwickeln und gestalten. Vom Reisetagebuch mit eingelegten Prospekten und Flyern, von Sammlungen der Eintrittskarten, Ansichtskarten, den Skizzen und Collagen aus Fotos, Texten, eigenen Notizen bis hin zu persönlichen „Eindrücken“ von Ereignissen oder kleinen Objekten führen wir die unterschiedlichsten Dinge zusammen. Es entstehen bunte Werke, die nachhaltiger wiedergeben, was die elektronischen Medien schnell vergessen.

Die angelegten Seiten binden wir zu festen oder wachsenden Tagebüchern.

Materialien: Bilder, Ansichtskarten, Zeichnungen, Ausschnitte aus Reisekatalogen, Eintrittskarten, Konzertprogramme, Gefundenes und ausgerissene Seiten aus Reiseführern, Katalogen, alte Bücher usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es dürfen auch kleine Objekte dabei sein, die wir in alte Bücher einarbeiten. Verschiedene Papiere (Brief-, Bütten- und Zeichenpapier), Füllhalter, Kugelschreiber, Bleistifte, Feinliner, Farben (Aquarell,  Tusche, farbige Tinten) – so wie vorhanden.

Materialien stehen bereit, können auch gekauft werden.

Termin: Samstag – Sonntag, 02. und 03. Mai 2020
Zeit: Sa. 11 Uhr bis 18 Uhr, So. 11 bis 16 Uhr
Ort: Schrifthof im Alten Laden, Gerwigstraße 34, Karlsruhe
Teilnehmerzahl: max. 8
Gebühr:  220 EUR (Mitglieder 180 EUR)

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